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Heiraten in Zeiten der Pandemie: Hochzeit feiern trotz Corona?

Eigentlich sollte es der schönste Tag im Leben werden: Doch durch das Corona Virus und seine Auswirkungen besteht auch für geplante Hochzeiten die Gefahr, abgesagt oder verschoben werden zu müssen. Die Corona Krise führt zu vielen geplatzten Träumen - sowohl im öffentlichen als auch im privaten Leben. Aber wie geht man damit um, wenn die eigene Heirat und deren Feierlichkeiten auf dem Spiel stehen. Sollte man alle Festivitäten absagen oder trotzdem feiern?

 

Die Beschlüsse der Bundesländer zählen

Allgemein betroffen ist zunächst diejenige Hochzeitsfeier, die im Mai bis Juli 2020 stattfinden sollte - Dabei handelt es sich allerdings nicht um die standesamtliche Trauung (die darf mit genügend Sicherheitsabstand und einer Personenzahl von - je nach Raumgröße - bis zu 10 Personen gefeiert werden), sondern um die kirchliche Trauung und die anschließende private Hochzeitsfeier mit der Familie und Freunden.

Für alle späteren Heiratspläne ab August gilt: Geduld und nochmal Geduld. Denn die Corona Krise bringt von Woche zu Woche neue Regelungen und Maßnahmen hervor. Generell wird man seine konkreten Hochzeitsplanungen wohl in die letzten 6 Wochen vor dem eigentlichen Termin durchführen müssen - die Ungewissheit der weiteren Ausbreitung des Corona Virus lassen einen längeren Planungszeitraum realistisch leider nicht zu.

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Allgemein gilt: "Die Gottesdienste und religiösen Handlungen zu [...] Trauungen sollen im kleinen Kreis möglich sein. Gruppenfeiern auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen sind nicht gestattet." (Pressemitteilung des Bundes, Stand: 01.05.2020, zitierte Quelle: https://www.hochzeitsprotal24.de/Blog/corona-hochzeit). Doch die konkreten Regelungen und Auflagen für eine Hochzeit mitten in der Corona Krise unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland extrem:


- Für Niedersachen gilt zur Zeit (letzter aktualisierter Stand: 15.05.2020), dass eine Hochzeitsfeier mit bis zu 20 Personen stattfinden darf, solange sie beim jeweiligen Landkreis bzw. der Stadt angemeldet ist.
- Auch Bremen beschließt diese Obergrenze von 20 Teilnehmenden bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen (Stand: 13.05.2020).
- Hamburg richtet sich nach den Beschlüssen der beiden Bundesländern und beschließt ebenfalls diese Anzahl an Hochzeitsgästen als Grenze (Stand: 15.05.2020).

Die Regelungen dieser drei deutschen Bundesländer zeigen, dass Hochzeiten in diesem Sommer nur im engsten Kreis gefeiert werden dürfen. Verständlicherweise beschließen daher immer mehr Paare, die Heirat auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Doch wer trägt die bereits enstandenen Kosten durch eventuelle Stornierungen?

 

Die Hochzeit absagen: Wer trägt die Stornierungskosten?

Entscheidet man sich dafür, die Heirat zu canceln, müssen verschiedene Posten - die ggf. schon gebucht wurden - stoniert oder umgebucht werden. Da man für eine Hochzeit in der Regel hohe Kosten einplant, ist das Risiko viel Geld zu verlieren leider vorhanden. Bei einer Stornierung hängt die Übernahme der Kosten von verschiedenen Faktoren ab:

Will man die Hochzeitsfeier aus Angst vor einer Ansteckung oder Verbreitung (also aus persönlichen Gründen) absagen, muss man wohl selbst die Kosten zu einhundert Prozent tragen. Wenn behördliche Gründe zur Absage bestehen, gilt zunächst nach deutschem Recht der jeweilige Vertrag des Dienstleisters (Dienst- oder Werkvertrag). Daher sollte man sich in jedem Fall mit den verschiedenen Dienstleistern, die für die Musik, das Buffet, die Location und andere Posten verantwortlich sind, kurzschließen! 


Leider ist das Risiko, die Kosten vollständig tragen zu müssen, extrem hoch - Eine Versicherung, die bei Stornierungsfällen die Kosten übernehmen könnte, existiert derzeitig nicht für Seuchen- oder Pandemiefällen in Deutschland.

 

Die Hochzeitsfeier findet statt: Was gilt es zu beachten?

Während das Corona Virus das Leben beherrscht und die sozialen Kontakte auf ein Minimum zurückgehen mussten, entscheidet man sich vielleicht gerade deswegen für ein paar glückliche Stunden mit den engsten Lieblingsmenschen zu verbringen und möchte das Fest der Liebe feiern. Dabei muss sich das Ehepaar allerdings dem Risiko bewusst sein, dass die verschiedenen Schutzmaßnahmen, die zwingend eingehalten werden müssen, die Feierstimmung während der Hochzeit enorm beinträchtigen könnten.

Denn auch wenn es gerade an so einem Tag schwerfällt: Händeschütteln und Umarmungen sind tabu. Außerdem muss gründliches Händewaschen jederzeit möglich gemacht werden, ebenso wie ausreichend Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden muss. Dadurch kann schnell ein steriler Krankenhausflaire in die Hochzeitslocation kommen.

Natürlich hat man die Möglichkeit, Corona Antikörper Tests und Corona Tests zu erwerben und die geplanten Gäste vorher auf das Virus, bzw. mögliche Antiköper testen zu lassen - diese Variante ist allerdings sehr kostenaufwändig und führt zudem zu einem persönlichen Dilemma: Was, wenn die erkrankte Person die eigene Mutter ist? Wird sie dann ausgeladen? Gerade für ältere Personen - die eine schnell erkrankende Risikogruppe darstellen - ist es nicht ratsam, als Hochzeitsgäste der Feier beizuwohnen: Für sie eignet sich höchstens eine Liveschaltung via Skype & Co.

Doch möchte man wirklich ohne Opa und Oma die eigene Heirat feiern? Und will man wirklich ständig seine Gäste an das Händewaschen und das Risiko der Verbreitung des Corona Virus erinnern, statt sich gemeinsam glücklich auf der Tanzfläche zu tummeln und über nichts als die Liebe zu sinnieren? Vielleicht entscheidet man sich dann doch für die Zwischenoption: Die Hochzeitsfeier für dieses Jahr absagen und sie dann nach der Corona Krise umso ausgelassener zu zelebrieren.

 

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